Martin Knöll, Professor und Doktor der Ingenieurwissenschaften, ist ordentlicher Professor und Inhaber des Lehrstuhls für Städtebau und Stadtplanung an der Technischen Universität Darmstadt, Deutschland. Seine Forschung zielt darauf ab, die dringend benötigte Umgestaltung von Städten hin zu einem integrativeren und gesünderen Lebensumfeld zu unterstützen. Aktuelle Projekte konzentrieren sich darauf, neue empirische Daten über die Zusammenhänge zwischen Stadtgestaltung und psychischer Gesundheit zu gewinnen und Strategien für Städte zu entwerfen, um Design für Alle in die Stadtentwicklung zu integrieren und den Wandel mit partizipativen Ansätzen und neuen digitalen Tools zu steuern. Seine Forschung wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem DAAD und der EU unterstützt und wird oft in enger Zusammenarbeit mit Städten in ganz Deutschland durchgeführt. Martin Knöll ist eingetragener Architekt und engagiert sich in Arbeitsgruppen zur Stadtplanung für Gesundheit am Deutschen Institut für Urbanistik und der Akademie für Territoriale Entwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft. Für sein Projekt “Städtebau und Gesundheit” wurde er 2021 mit einer DFG-Heisenberg-Professur ausgezeichnet.
E-Mail: knoell@stadt.tu-darmstadt.de
Forschungsinteresse
Das alltägliche Umfeld spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen. Mehr als 25 % der Gesundheitsergebnisse lassen sich durch den Wohnort erklären. Dabei ist jedoch zu beachten, dass positive Gesundheitsressourcen wie angemessener Wohnraum, hochwertige Grünflächen, aktive Mobilität und negative “Stressoren” wie Lärm und Luftverschmutzung in der Stadt ungleich verteilt sind. Infolgedessen variiert die Lebenserwartung zwischen den einzelnen Stadtvierteln in deutschen Städten um bis zu 8 Jahre. Die gesundheitliche Ungleichheit in den Städten wurde durch die COVID-19-Pandemie noch verstärkt und wird in den kommenden Jahren nach der Pandemie wahrscheinlich noch zunehmen. Mein Forschungsinteresse im Zusammenhang mit “Organizing Architectures” besteht darin, besser zu verstehen, welche Rolle Akteure und ihre Netzwerke, öffentliche Diskurse und Institutionen bei der Förderung oder Verhinderung gesunder Stadtplanungsprozesse spielen können.
https://doi.org/10.1016/j.jenvp.2023.102142

© Lakshya Pandit, udp