Das Frankfurter Westend wurde in den 1960er Jahren zum City-Erweiterungsgebiet und zahlreiche intakte Gebäude wurden für den Bau von Bürohochhäusern abgerissen. Erst das sich daraufhin entwickelnde bürgerschaftliche Engagement führte zu einem Kurswechsel in der Kommunalpolitik und das Hessische Denkmalschutzgesetz bot seit 1974 erstmals eine rechtliche Grundlage zum Schutz der Gebäude. Die Bauwerke des Historismus erfuhren durch die Auseinandersetzung der Bürgerschaft mit dem eigenen Lebensraum eine neue Wertschätzung als architekturhistorisch relevante Zeugnisse. Es ging jedoch auch um den Erhalt des eigenen Lebensraumes. Der Konflikt um die Entwicklung des Westends in den 1970er Jahren war vorbildhaft für die folgenden Denkmaldiskurse in Hessen und Deutschland.

Ziel der Dissertation ist es, die Bedeutung historischer Gebäude und Stadträume sowie die Rolle der Denkmalpflege in städtebaulichen Entwicklungsprozessen zu untersuchen. Dies soll zu einer Sensibilisierung und einem bewussteren Umgang mit historischen Stadträumen in zukünftigen Denkmaldiskursen führen.