Architectural Echoes of Authority and Social Stratification in 18th and 19th Century Sri Lanka

The Case of Kandy

In diesem Forschungsprojekt wird untersucht, wie die Architektur der Stadt Kandy die Autorität und die soziale Schichtung in einer Zeit des schnellen politischen Wandels widerspiegelte und beeinflusste. In der mehr als 2.500 Jahre umfassenden Geschichte Sri Lankas, waren das 18. und 19. Jahrhundert besonders entscheidend, da sie den Übergang vom Kandy-Königreich (1592-1815) zur britischen Kolonialherrschaft markierten. Die Studie untersucht, wie die Stadtplanung und Architektur Kandys während der Kandy-Periode die soziale Hierarchie symbolisierte und verstärkte. Die zentrale Lage des Königspalastes und des Zahntempels, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, unterstrich Macht und Autorität, während die Häuser der einfachen Bürger*innen in den Randgebieten lagen und von Wohnungen der Elite und Verwaltungsstrukturen umgeben waren. Der befestigte Aufbau der Stadt und die gewundenen Straßen dienten nicht nur der Verteidigung, sondern regelten auch die Mobilität und verstärkten die soziale Schichtung und die Dominanz der Eliten.

Der Zahntempel in Kandy, Sri Lanka, ca.1820
Der Zahntempel in Kandy, Sri Lanka, ca.1820, © John Davy

Die Forschung wird auch den britischen (portugiesischen und niederländischen) Einfluss auf die architektonische Gestaltung und die soziale Organisation untersuchen. Sie wird evaluieren, wie der britische Kolonialismus den Stadtraum von Kandy umgestaltete, historische Gebäude umnutzte und neue Entscheidungsstrukturen schuf.

Die Studie konzentriert sich auf Archivmaterial aus Sri Lanka und koloniale Verwaltungsunterlagen und zielt darauf ab, drei Schlüsselfragen zu beantworten:

  1. Wie hat sich die städtische Organisation während des britischen Kolonialismus verändert?
  2. Welche Rolle spielten historische Gebäude in dieser Zeit?
  3. Welche Netzwerke beeinflussten architektonische und städtebauliche Entscheidungen?