“Der, der die Burg baut, kennt sich am besten drin aus”

Eine kritische Betrachtung des Verhältnisses von Kindern und architektonischer Produktion im Kontext der Materialzusammenstellung von Spielplätzen

Der Studienschwerpunkt und das persönliche Interesse haben Dominik Laute im Laufe seines Studiums dazu gebracht, sich kritisch mit dem Verhältnis von Kindern und öffentlichen Räumen auseinanderzusetzen, wobei schnell Spielplätze ins Auge sprangen.

Spielplätze werden als für Kinder geeignete und sichere Inseln in einem unsicheren und „kinderfeindlichen“ städtischen Umfeld hergestellt. Der Spielplatz als Raumproduktion für Kinder schließt Kinder einerseits aus einem Großteil städtischer Räume aus, andererseits liegen Spielplätzen spezifische Vorstellungen von Kindheit zu Grunde. Diese Vorstellungen führen zu einer vorherrschenden Form von Spielplatzarchitektur. Aus Materialien wie Metall, Holz und Hartplastik entstehen fertige Spielgeräte. Durch ihre Materialität und ihre Finalität verschließt sich die Architektur dabei Prozessen der Umgestaltung und Aneignung durch Kinder. Die fertigen Spielgeräte zielen auf die „Bedienung“ des Spielgerätes ab (rutschen auf der Rutsche, schaukeln auf der Schaukel etc.) und organisieren somit kindliches Spiel und das Leben von Kindern.

Kind begeht Brücke auf einem Abenteuerspielplatz
Kind begeht Brücke auf einem Abenteuerspielplatz, © Dominik Laute

Dieses Spannungsfeld soll durch die Promotion bearbeitet werden. Dabei wird das Verhältnis von Kindern und Architekturproduktion im Rahmen von unterschiedlichen Spielplätzen untersucht, um Aufschluss darüber zu erhalten, wie sich durch gewisse materielle Gefüge eine besondere Form der Architektur etabliert, die kindliches Spiel und Kindheit organisiert. Hierbei sollen auch Momente beleuchtet werden, in denen sich Kinder der Organisation entziehen und wiederum Architekturen organisieren. Durch die Betrachtung anderer Spielplätze (z.B. Abenteuerspielplätze) sollen Orte untersucht werden, an denen Kinder als Teil der Architekturproduktion verstanden werden können und Spielplätze als Orte von Kindern entstehen. Daran anknüpfend wird danach gefragt, wie dies mit der Entstehung von Kind-Umwelt-Verhältnissen zusammenhängt.

Das Promotionsprojekt versucht sich kritisch an der Schnittstelle von Geographie, Architektur und Stadtplanung einzuschreiben.