Prof. Dr. Carsten Ruhl

Carsten Ruhl, Foto: Uwe Dettmar
Carsten Ruhl, © Uwe Dettmar

Carsten Ruhl ist Professor für Architekturgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt, Gründungsmitglied des Center for Critical Studies in Architecture (CCSA) und einer der beiden Sprecher*innen des DFG Graduiertenkollegs Architekturen Organisieren. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Geschichte und Theorie der Architektur nach dem 18. Jahrhundert. Er ist Herausgeber von Mythos Monument. Urbane Strategien in Architektur und Kunst seit 1945, Bielefeld 2011, Mitherausgeber von Architektur ausstellen. Zur mobilen Anordnung des Immobilen, , Berlin 2015; und Death and Life of the Total Work of Art. Henry van de Velde and the Legacy of a Modern Concept, Berlin 2015. Im Jahr 2013 veröffentlichte er seine Habilitationsschrift „Magisches Denken – Monumentale Form. Aldo Rossi und die Architektur des Bildes“, Tübingen/Berlin 2013. Zu seinen neueren Büchern zählen Kracauer’s Architecture. The Ornamental Nature of the New Capitalist Order, CCSA Topics, Weimar 2022, und Bauhaus Clouds. Challenges to the Nebula of Architectural Histories and Archives CCSA Topics, Weimar 2025 (mit Daniela Ortiz dos Santos und Oliver Elser).

E-Mail: ruhl@kunst.uni-frankfurt.de

Forschungsinteresse

In seinem aktuellen Forschungsprojekt „Depthless Spaces. A Different Theory of Architecture“ schlägt Carsten Ruhl vor, Architekturen nicht als räumliche Gebilde, sondern als Oberflächenphänomene zu betrachten. Auf dieser Basis soll eine kritische Reflexion über architektonische Konstruktionen ermöglicht werden, die neben historischen Aspekten auch medien- und kulturwissenschaftliche sowie soziologische Entwicklungen berücksichtigt. Denn was als architektonische Oberfläche bezeichnet wird, hängt in hohem Maße von medientechnischen Entwicklungen ab. Die Begriffe „surface reality“ und „surface regime“ dienen in diesem Zusammenhang dazu, die Architekturtheorie vom Raum als vermeintlichem Kern der Architektur zu emanzipieren. Stattdessen betont Carsten Ruhl, dass der Begriff des „depthless space“ (Jameson) ein Paradoxon in der Architekturtheorie ausdrückt, das nur oberflächlich reflektiert und meist als problematische Negation des architektonischen Raums missverstanden wird. Indem er stattdessen fragt, wie Architektur Oberflächenregime organisiert, steht das Projekt in direktem Zusammenhang mit dem Gesamtthema des Graduiertenkollegs.

Rajeev Seethi u.a.: Szenografische Installation, Chhatrapati Shivaji Maharaj International Airport Mumbai, Terminal 2, 2014; © Carsten Ruhl
Rajeev Seethi u.a.: Szenografische Installation, Chhatrapati Shivaji Maharaj International Airport Mumbai, Terminal 2, 2014, © Carsten Ruhl

Round Table: More Books? Architectural Education

Publikationen: Bauhaus Clouds